Vorbemerkung:
Wenn du Ahnung von Hardware hast, hör jetzt am besten auf zu lesen, sonst wirst du vor lauter Verzweiflung, wie blöd ich mich über Monate angestellt habe, deinen Kopf auf die Tastatur hauen.
der Auslöser:
Angefangen hat alles damit, dass für Ende 2019 eine überarbeitete Fassung von Warcraft 3
angekündigt wurde – beziehungsweise, dass ich das mitbekommen habe.
Also mal vorbestellt. Und darauf gefreut, dass ich es in den Weihnachtsferien spielen kann.
ein neuer Computer muss her!
Kurz vor Weihnachten, dann der erste Dämpfer: Veröffentlichung verzögert sich bis Silvester. Und die Hardwareanforderungen sind da (oder ich kam da erst auf die Idee es mal zu checken).
Ergebnis: mein Laptop ist zu schwach. Nach ein paar Tagen, in denen ich mit mir gerungen habe, ob es sich wirklich lohnt einen neuen Computer zu kaufen um vielleicht ein paar Stunden zu spielen, hab ich mich am 1. Weihnachtsfeiertag dann durchringen können, einen neuen, gebrauchten Rechner zu kaufen. 130€ für einen Generalüberholten – passt.
… und eine neue Grafikkarte
Was ich natürlich nicht auf dem Schirm hatte: der Prozessor und der Arbeitsspeicher sind gar nicht so das Wichtigste… der integrierte Grafikchip und auch die Grafikkarte aus einem Rechner, der hier noch rum stand, haben nicht genug Leistung!
Also mal schnell eine neue Grafikkarte bestellt, um festzustellen, dass es da unterschiedliche Bauformen gibt und sie nicht in den Rechner passt… also retour an den Absender.
Und als nächstes ab in den Computerfachhandel, wo mir der versierte Fachhändler natürlich erst mal das neueste vom neuen auf quatschen wollte. (Wahrscheinlich lacht der heute immer noch über den Typen der nur Warcraft 3 spielen möchte)
… jetzt aber!
Wir erinnern uns: ich hatte eigentlich vor im Weihnachtsurlaub das Spiel (mit verbesserter Grafik) zu spielen, mit dem ich vor fast zwei Jahrzehnten unzählige Abende verbracht habe. Inzwischen war es aber fast März, das Jahr hatte arbeitsintensiv begonnen und dann kam ja auch Corona… und damit eine Zeit, in der ich eh schon sehr oft hier im Arbeitszimmer saß und dementsprechend wenig Lust hatte, das am Abend auch noch zu tun.
… was ist den jetzt kaputt…
Nach vielen, vielen Stunden Onlinekonferenzen im Coronajahr 2020 häuften sich im Oktober/ November dann die Fehlerchen, bis der Rechner im Dezember plötzlich nicht mehr hochfahren wollte,… ein paar Wochen habe ich ihn dann erst einmal ausgeschaltet rum stehen lassen und um Weihnachten (wir erinnern uns an den Anfang der Geschichte) begann ich den Fehler zu suchen.
… zwischen den Jahren 2020/2021 …
Das Ergebnis meiner laienhaften Suche, die aus mehrmaligem auseinander und wieder zusammenbauen, diversen Stunden im Internet und Fragen bei Freunden bestand, lag die Diagnose vor: vermutlich ist das Mainboard hinüber.
In den nächsten Tagen lernte ich dann, es gibt Mainboards…
– in unterschiedlichen Bauformen
– mit unterschiedlichen Sockeln für die Prozessoren
– und hier vor allem AMD und Intel Prozessoren
– die auch noch unterschiedliche Arbeitsspeichermodule unterstützen…
Meine Recherche ergab also, dass ich für meinen Computer ein Mainboard im Formafaktor Micro-ATX brauche, welches DDR3-Ram-Riegel verträgt und einen Intel-Prozessor auf einem 1155 Sockel beherbergt… Da das ja ein älteres Modell ist, hab ich mich mal wieder auf die Jagd bei eBay begeben und dort dann auch ein passenden gefunden.
Dachte ich…
Als mein Päckchen dann kam, bin ich in den Keller, wo der Rechner inzwischen seit einiger Zeit zerlegt auf sein neues Board wartete um nach 5 Minuten festzustellen, dass zwar alles passte nur die Anschlüsse im Lenovo Thinkcenter nicht der Norm entsprechen, so dass keine Verbindung mit dem Netzteil, den Anschlüssen vom Frontpanel und dem Einschaltknopf möglich war….
Der Verkäufer war kulant und hat mir das Board wieder abgenommen, und ich konnte wieder auf die Suche gehen…
Ab jetzt wird es langweilig:
ich habe ein gebrauchtes Mainboard aus einem baugleichen Rechner ersteigert und den Prozessor ausgetauscht (also meinen, weil stärker, drauf gesetzt). Zusätzlich, das hatte ich inzwischen entschieden, den RAM erweitert und eine SSD eingebaut.
Seit dem läuft er wie geschmiert.
Was mich der Spaß bisher gekostet hat…
Spiel: Warcraft 3 | 29,99 € |
generalüberholter Rechner | 129,00 € |
Grafikkarte (neu) | 94,99 € |
gebrauchtes Motherboard (gebraucht) | 76,00 € |
Arbeitsspeicher (gebraucht) | 40,99 € |
SSD (neu) | 29,90 € |
Wärmeleitpaste | 6,28 € |
Summe: | 407,15 € |
Fazit:
- das Ganze hat mich (und meine Frau) echt Nerven gekostet, zwischendurch wolle ich öfter mal alles ins Eck stellen und einfach einen fertigen neuen PC kaufen.
- ich hab jede Menge gelernt und heute einen schnelleren Computer
(und ein umgestaltetes Arbeitszimmer, weil der „neue“ Rechner natürlich ein entsprechendes Umfeld braucht) - ich habe Lust bekommen, mich tiefer mit Computern zu beschäftigen
- ich habe Lust bekommen, einmal ein modernes Computerspiel zu spielen
- ich habe angefangen mich mit Linux zu beschäftigen.
- und bin über den Raspberry-Pi gestolpert, auf den ich richtig Lust habe
- … und auf weitere IT-Projekte
Und was glaubt ihr, wie viele Stunden ich bisher Warcraft3 auf diesem neuen System gespielt habe?