:gesehen: 3 mal runter vom Sofa, raus von Zuhaus‘, rein ins (Lichtspiel-)Theater.

Äußerst ungewohnt für uns haben wir dieses mal wirklich drei Abende am Stück fernab unserer geliebten Couch verbracht.

Einen Abend habe ich bereut…

Batman V Superman: Dawn Of Justice

DC-Comics bereit sich darauf vor das eigene Merchandise ins Kino zu bringen und damit den Konkurrenten Disney/Marvel anzugreifen.  Das ist eigentlich alles was zu diesem Film zu sagen ist.

Ok, hier noch ein paar Worte zusätzlich.
Batman lässt sich dazu verführen gegen Superman zu kämpfen. Am Ende vertragen sie sich und retten die Welt.

Dies hätte ein guter Film werden können; die dunkle Fledermaus aus Gotham gegen den gottgleichen Superman. Der Milliardär, der Nachts eine Maske trägt und böse Jungs verkloppt, und der Außerirdische, der tagsüber den schüchternen Jungen spielt. Leider wurde die Chance vertan.

Was mir am wenigsten gefallen hat: Batman!
In der Dark-Knight-Trilogie lernten wir ja schon einen neuen, brutalen Bruce Wayne kennen. Aber hier wird er zu skrupellos dargestellt. Und das Ganze ohne großen Zusammenhang (übrigens liebe Drehbuchschreiber: wir wissen dass Batman so wurde wie er wurde weil seine Eltern erschossen worden sind, dass ist Allgemeinwissen aus dem Canon der Popkultur. Bitte spart euch in Zukunft die Geschichte in JEDEM Film wieder zu zeigen).
Vielleicht bin ich altmodisch, aber: ich möchte keinen Helden sehen der mit schweren Stiefeln auf am Boden liegende Gegner eintritt. Batman nutzt Schusswaffen und wirkt insgesamt eher wie Rambo der ein Fledermauskostüm zum Geburtstag bekommen hat…

Und Alfred?
War dieser nicht einmal ein nobler Geist der seinem „Master Bruce“ zur Seite stand, obwohl er die Fledermaus eigentlich nicht mochte? Nichts ist übriggeblieben vom leicht versnobten, immer Treuen , in diesem Film ist er eher Controller (im Sinne der Controller in Matrix), der dem somit nicht-mehr-einsamen Helden stets digital über die Schulter schaut. Statt einem Smoking trägt er einen militärisch angehauchten Pullover, und statt sich Sorgen um Bruce zu machen übernimmt er die Kontrolle über Batmans Fluggerät, steuert es im Drohnen-Modus und kämpft aktiv mit.

Superman ist Superman.
Hier halte ich mich ein wenig zurück. Mit dieser Figur konnte ich persönlich nie viel anfangen, zu glatt, zu übermenschlich. Die halbherzigen Szenen in denen versucht wird ihn als liebenden Partner und Sohn darzustellen dienen zu offensichtlich nur dem Rechtfertigen von gewalttätigen Verhalten… hätte man sich also sparen können.

Zurück zur Handlung: nach einigem Geplänkel stellen die beiden fest, dass a) ihre Mütter den gleichen Vornamen haben und b) dass sie (und Wonder Women – wir wollen ja ein neues Universum ins Kino bringen) nur gemeinsam die Menschheit beschützen können (Überraschung!). Sie treten also gegen das Doomsday-Monster an, welches von Supermans Erzfeind Lex Luther, mit der Hilfe des in Man of Steel zerstörten Raumschiffs und jeder Menge Blitze (oh, eine Hommage an Frankenstein), aus Genmaterial des General Zod erschaffen wird und aussieht wie ein Orc!

Um sicherzustellen, dass Batman auch wirklich ein Team bildet, ich wage mal eine Prophezeiung – es wird „Justice League“ heißen, muss Superman am Ende sterben und bekommt was der Farmersohn Clark Kent sich sicher immer gewünscht hat: ein Staatsbegräbnis mit vielen Flaggen und Flakgeschützen.
(Damit aber auch weitere Superman-Filme möglich sind, und wir das Jesus-Motiv weiter strapazieren können, muss am letzten Ende des Films angedeutet werden, dass er überlebt hat.)

Fazit: am Ende bleibt der Film eine Aneinanderreihung von Schlägereien und Schießereien.

Spotlight

Ein ganz anderer Film. Erzählt wird die Geschichte eines Journalistenteams welches den sexuellen Missbrauch bzw. vor allem die Vertuschung in der Bostoner katholischen Kirche aufdeckt.
Da über einen Oscar-Gewinner natürlich schon viele Menschen geschrieben haben, will ich nicht mehr Worte dazu verlieren.
Wenn er in einem Kino in eurer Nähe noch läuft, dann schaut ihn euch an!

1984 im Nürnberger Staatstheater

Ich bin ja kein Theaterkritiker, aber…
keine Ahnung ob das jetzt ein gutes Stück war oder nicht. Das sollen Menschen beurteilen die sich auskennen. Mir hat es gefallen und Lust gemacht das Buch mal wieder in die Hand zu nehmen.

Meine wichtigsten Merksätze (aus dem Kopf zitiert, also eher „frei nach“):
„Das Buch ist immer aktuell, jede Generation wird sich darin wiederfinden.“und
„Ich habe nichts gegen Überwachung, wenn sie uns alle überwachen, dann finden sie auch die Bösen“

Am Ende zeigen alle drei Abende: Es geht immer um Macht.

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