Was ist der Pi-Hole?
In einfachen Worten ist der Pi-Hole ein Programm, dass auf dem Raspberry dauerhaft läuft und über den dann der gesamte Internetverkehr des Netzwerks geleitet wird. Das Programm prüft dann, anhand von Listen die Freiwillige im Netz führen, welche angesteuerten Adressen Werbung oder überflüssiges Tracking enthält und blockt diese.
Installation
Die Installation war relativ einfach. Pi-Hole ist ein weiterverbreitetes Tool, so dass es im Netz jede Menge Anleitung gibt, z.B. hier.
Problem 1: er blockt zu wenig
Nachdem ich ihn dann eingerichtet hatte, war ich erst mal enttäuscht, weil zu wenig geblockt wurde.
Also einmal das Problem in die Suchmaschine eingegeben und die Lösung gefunden. Es gibt jede Menge Listen, die einfach per Copy&Paste hinzugefügt werden können.
Und mit ein paar Klicks hatte ich statt 62.000 blockierten Adressen, 1,6 Millionen.
Problem 2: er blockt zu viel
Mit den 1,6 Millionen blockierten Adressen ergab sich dann ein neues Problem. Der Pi hat zu viel geblockt.
Stand heute (er läuft jetzt seit 6 Tagen) sind folgende Probleme aufgetreten.
- Cookies von Spiegel wurden geblockt, so dass nicht mehr auf die Seite zugegriffen werden konnte
- in der Android-Facebook-App konnten keine Beitragskommentare mehr angezeigt werden
- in der Aliexpress-App wurden keine Bilder mehr angezeigt
- bei einer Konferenz über Adobe Connect kam der Pi wohl an seine Grenze, so dass die Verbindung ständig abbrach
- Upload von Fotos vom Handy auf Onedrive wurden blockiert
Eine weitere Netzrecherche ergab, dass das am Anfang ganz normal ist. Die Lösung ist aber auch relativ einfach. Über die Pi-Hole-Oberfläche kann schnell erkannt werden, welche Anfragen geblockt wurden und diese dann auf eine Whitelist gesetzt werden.
Problem 3: kein Internet, wenn der Pi aus ist
Nachdem der Pi ja noch relativ neu bei mir ist, bin ich natürlich noch am rumspielen.
Und dadurch ergab sich dann ein neues Problem. Wenn ich den Pi neu-starten muss, nachdem ich ein Programm installiert habe, ist der DNS-Server für die Fritzbox nicht mehr vorhanden und somit kann kein Gerät mehr auf das Internet zugreifen.
Die Lösung hierfür ist aber auch relativ einfach. Im Router wird der Standard-DNS-Server des Internetanbieters als Alternative eingetragen, so kann er dann die Anfragen wieder auflösen, wenn der Kleine-Pi offline ist.
Problem 4 und die Lösung
Das 4. Problem ist eigentlich gar keines. Wenn ich im Netz was suche, dann erscheinen bei den Ergebnissen ja oft oben die Ergebnisse wo der Anbieter sich einen guten Platz gekauft hat, also Anzeigen die zu meinem Suchergebnis passen. Wenn ich da jetzt drauf klicke, erkennt der PiHole – völlig richtig – das es sich um eine Werbung handelt.
Die Lösung dafür ist aber relativ simpel, meist erscheint die gleiche Seite auch bei den nächsten Suchergebnisse.
Kleines Beispiel:
gebe ich bei google oder besser bei Ecosia z.B. „Rayk Anders Buch“ ein, dann werden mir als erstes Anzeigen von Amazon und Thalia angezeigt, klicke ich darauf, werde ich geblockt. Direkt die nächsten Treffer sind aber Suchergebnisse bei genau den beiden Shops und die kann ich öffnen.
der Artikel wird immer mal wieder aktualisiert. ursprüngliche Fassung: 23.2.2021 aktueller Stand: 23.4.2021