Cover-Das Neue Land

Verena Pausder: Das Neue Land. Wie es jetzt weitergeht

Verena Pausder veröffentlichte ihr Buch mitten in der Coronakrise – also während einer Zeit in der neue Ideen eigentlich wichtig wären. Und, das schon mal vorab, von diesen Ideen werden auch ein paar im Buch angekratzt.

Inhalt

Pausder beschäftigt sich mit wichtigen Themen, die uns eigentlich alle beschäftigten sollten und die meiner Meinung auch als To-Do-Liste für die nächste Regierung geeignet wäre

  • Bildung
  • Politik
  • Gleichberechtigung
  • Unternehmertum
  • New Work
  • Klimaschutz
  • Chancengleichheit
  • Digitalisierung und Innovation

Leider kratzt sie bei den Themen stets nur an der Oberfläche. Beziehungsweise, wenn sie neue Idee vorstellt, führt sie diese nicht tief aus.

Die Kapitel sind alle relativ ähnlich aufgebaut: Ist-Stand-Beschreibung, Auflistung von Alternativen, Droppen von zwei, drei Ideen. Ihr merkt schon, es reißt mich nicht vom Hocker.

Stil

Das Buch ist von der Form her als eine Rede geschrieben. Das halte ich eigentlich für einen guten Ansatz, da so die emotionale Dringlichkeit verdeutlicht werden könnte. Es führt aber leider auch zu ein paar Problemen.

a) Auf zweihundert Seiten könnte mehr stehen, die Rede bracht viel Platz für wenig Worte (und dadurch fehlt mir an mancher Stelle Inhalt, auch wenn die Worte gut klingen).

b) Auch wenn ich ein großer Freund gendergerechter Sprache bin und auch kein Problem damit habe, wenn jemand ein Sternchen spricht, so hat es mich bei diesem Buch ein paar mal aus dem Fluss gerissen. Bei einem Sachbuch kann ich die Form „der*die Politiker*in“ gut lesen, wenn ich es aber als gesprochene Rede lese(n soll), dann klappt das in meinem Kopf nicht. Da wäre für mich die Form „der Politiker oder die Politikerin“ flüssiger gewesen.

Wer sollte das Buch lesen?

Das Buch lohnt sich meiner Meinung nach für alle, die sich bisher nicht mit den oben aufgelisteten Themen beschäftigt haben (oder deren Informationsstand älter als fünf Jahre ist).

Wer kann es sich sparen?

Alle die sich schon mit den genannten Themen beschäftigt haben, können es sich sparen, da zwar viele gute Ideen angesprochen werden, aber nichts neues enthalten ist.
Wer Podcastfreund*in ist, kann es sich ebenso schenken; Verena Pausder war (zur Bewerbung) des Buches in den letzten Monaten bei vielen Podcast zu Gast. Und wenn ihr euch da zwei oder drei anhört, habt ihr auch den gesamten Inhalt. (Und da durchaus auch inspirierend und authentischer als geschrieben.)


Ich schreibe den Beitrag im Januar, das Buch hab ich Anfang Dezember beendet. Um nochmal rein zukommen, habe ich gerade einen Podcast von Frank Thelen mit ihr gehört; da deuten die beiden an, dass Verena Pausder vielleicht in die Politik gehen möchte. Auch wenn ich das Buch nicht gut fand, ich glaube da wäre sie gut: gut vernetzt, Blick auf wesentliche Themen und – so blöd das 2021 klingt – als Frau, Anfang 40 würde sie neue Perspektiven einbringen können.

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