„Wieder ein Tag Leben“ ist eine Reportage über den Bürgerkrieg in Angola. Kapuściński verbrachte einige Zeit in der Hauptstadt Luanda, und bereiste von dort aus mitten im Krieg das Land. Er beschreibt in seinem Buch nicht in erster Linie das Kriegsgeschehen, sondern den Zerfall des Staates, sowie die Angst, die sein ständiger Begleiter war, als er durch das Land reiste. Dennoch wird dem Leser gezeigt, wie dieser Krieg geführt wurde, auch wenn vieles unklar bleibt und fast lückenhaft wirkt.
Das Buch selbst erscheint dadurch an manchen Stellen etwas wirr, aber dies passt sehr gut zum Geschehen, dass beschrieben wird. Wenn man sich erst einmal eingelesen hat, nimmt man dies auch bewusst gar nicht mehr wahr. „Wieder ein Tag Leben“ ist voll von ironischen Situationen und Bilder, über die man stellenweise schmunzeln muss, weil sie nicht zur Vorstellung passen, die man vielleicht von einem Land hat, dass sich im Bürgerkrieg befindet. Ganz im Gegensatz stehen die tragischen Momente, die im Buch nicht vernachlässigt werden, die aber auch nicht immer zu den Vorstellungen passen, die man von Bürgerkriegen möglicher Weise hat.
Das Buch ist nicht nur aus historischer Sicht lesenswert, sondern auch, weil es ein besonders gutes Stück journalistischer Kunst darstellt, welches versucht, den Leser zu fesseln und das unerklärbare Phänomen „Krieg“ so greifbar wie möglich zu machen.
Mit Erfolg.
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Angola
Bürgerkrieg in Angola