Felwione Sarr ist Schriftsteller und Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Gaston Berger Universität in Saint-Louis im Senegal. In diesem Buch entwickelt er Ideen, wie der afrikanische Kontinent in eine gute Zukunft gehen könnte.
Er spannt dabei den Bogen von den Auswirkungen des Kolonialismus (auf wirtschaftlicher und ideeller Ebene) hin zu einer Vision von Gesellschaftsformen, die regionale Eigenheiten berücksichtigt.
Zusammen fassen könnte man seine Gedanken mit dem Satz: Afrika (und damit bald ein Viertel der Weltbevölkerung) kann eine fantastische Zukunft bevorstehen, wenn es sich von den Grenzen des westlichen Denkens befreit. Wenn die Staaten aufhören dem westlichen Gedanken vom Wachstum nach zu eifern, wenn es gelingt eine eigene Identität aufzubauen und laut Sarr ist eigentlich alles vorhanden was benötigt wird:
starke gesellschaftliche Strukturen und bunte Kultur auf der einen, große Rohstoffvorkommen und innovative Ideen auf der anderen Seite.
Es ist ist kleines Büchlein, keine 160 Seiten, voller Theorie und Ideenkonstruktionen. An manchen Stellen auch ein Plädoyer. Für mich leidet es aber an etwas, was normalerweise eher uns aus dem Westen vorgeworfen werden kann: die Betrachtung des gesamten Kontinents, nicht als Einheit – das will ich ihm nicht vorwerfen – aber doch auf einmal.
Damit kann er den 55 Staaten, 1,3 Milliarden Menschen, 2000 tausend Sprachräumen nicht gerecht werden. (Allerdings hätte ich, wenn ich ehrlich bin, vermutlich auch kein 1000 Seitiges Buch zum Thema gelesen).
Den Menschen des afrikanischen Kontinents wünsche ich, dass zumindest ein paar Punkte aus seiner Vision wahr werden.
Und, folgt man seinem Gedanken, dass dort Zukunft geschaffen werden kann, ohne die Fehler des Westens (in Bezug auf Ausbeutung des Planeten), zu wiederholen wünsche ich es uns allen.