Auch wenn der Karsamstag als sogenannter „Stiller Tag“ gilt, so konnte ich mir ein Konzert der EINZELKINDNATION nicht entgehenn lassen. Immerhin habe ich es geschafft bisher jedes Konzert zu verpassen und das, obwohl ich schon lange weiß, dass die 3 Musiker es ziemlich drauf haben. (Was übrigens auch die Songs die auf ihrer MySpace-Seite zuhören sind schon verraten.) Also hab ich mich am Samstag gegen 9 in den roten Flitzer gesetzt um sprichwörtlich zwischen den Osterfeuern hindurch Richtung Kreisstadt in den alten Schlachthof zu fahren. Dort gab es dann passen zu Ostern auf die Eier. Die beiden ersten Bands – nun ja, es war halt Metal. Aber dann kamen sie: die Band wegen der ich da war. Nach einem Song haben sie erst einmal die Bühne verlassen, nicht ohne sich vorher zu verabschieden. Selbstverständlich nur um zurück zukommen und richtig loszulegen. Bleiben wir bei dem osterlichen Eiervergleich: wenn die Vorbands Hartgekochte waren, dann ist das was die EINZELKINDNATION fabriziert schönste Eierkunst: schnörkel und zickzack, aber das ohne die klare Linie zu verlieren. Ein Timing, dass auf den Punkt stimmt und immer für eine Überraschung gut ist. Sie schredern, schreien und vermöbeln ihre Instrumente und gehen in ruhigere melodische Teile über, die dann -nach einem kurzen Blick der Seitenhexer in Richtung Drummer- wieder in reine, kraftvolle Speedparts übergehen. Nichts für Leute, die nur zum Moshen da sind oder die es aus der Ballermann-Disko gewöhnt sind, dass sie mit grölen können; für jeden der auf anspruchsvollen, experimentellen Rock steht aber ein echter Tipp.
Nachtrag:
Live-Videos von EINZELKINDNATION hier. [LINK]